450 bei Alle zusammen gegen den Faschismus

Veröffentlicht am 20.02.2024 in Allgemein

Wir waren mit von der Partie für die Demokratie

Das hatte Ehringshausen lange nicht gesehen: 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen teil an der Kundgebung Alle zusammen gegen den Faschismus. Sie folgten dem Aufruf vieler örtlcher Vereine, der Kirchengemeinden, des DGB, von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und Freien Wählern in Ehringshausen. Viele Genossinnen und Genossen waren unter den Demonstrierenden. Mit von der Partie war auch der Solmser Bürgermeister und SPD-Landratskandidat Frank Inderthal. Nachfolgend der Redebeitrag von unserem Ortsvereinsvorsitzenden David Rauber.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

liebe Freunde!

Es ist schön, dass so viele für unser friedliches und respektvolles Zusammenleben einstehen und hier zusammen stehen. Vielen Dank möchte ich im Namen der Ehringshäuser SPD allen sagen, die mitmachen bei der Initiative alle zusammen gegen den Faschismus und allen, die gekommen sind. Es wird wohl die größte Veranstaltung dieser Art sein seit der Lichterkette, die es als Protest gegen den unsäglichen so genannten „Patriotenladen“ gab.

Ein tief empfundenes Dankeschön gilt auch allen Einsatzkräften, die heute hier für Ordnung sorgen. 

Wir gedenken heute der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Das tun wir in Trauer, in Respekt und Demut und fragen uns, was zu tun ist – damit „Nie wieder!“ keine bloße Beschwörung bleibt.

Dafür tun viele viel und alle können mehr tun.

Wir haben in Deutschland eine Demokratie aufgebaut, die Wohlstand und Frieden für die Menschen gebracht hat die hier leben. Schwarz-rot-gold, unsere Farben, stehen für die Republik der Freien und Gleichen.

Die Freien: Wir alle sind unterschiedlich mit unserer Herkunft, unseren Erfahrungen, mit unserem Glauben oder Unglauben, den Ansichten, Empfindungen und Ideen, wie wir uns weiter entwickeln wollen. Wir bekennen uns heute zu dieser Vielfalt. Hass auf Andere darf nie die Grundlage sein für die Begegnung mit anderen, für die Gestaltung unseres Gemeinwesens. Hass mündet schnell in Gewalt, im Extremfall in millionenfachen Mord, in Krieg, Flucht und Vertreibung. Hass entgegentreten, Respekt für die Anderen zeigen, sich nicht für was Besseres halten, selber Mensch bleiben, der mit Mitmenschen fühlt: Das können wir alle für ein wirksames „Nie wieder“ jetzt und allezeit tun.

Die Gleichen: Stehen wir ein für ein Land, in dem es keine Menschen zweiter oder noch niederer Klasse gibt und in dem die Staatsbürger alle gleich sind. Auch das ist eine zentrale Bedingung, damit „Nie wieder“ wirkt.

Hass kann in einer Gesellschaft der Freien und Gleichen keine Grundlage für Politik sein.

Die in der Gemeindevertretung vertretenen Parteien und die Freien Wähler haben zu dieser Kundgebung aufgerufen. Wir versammeln sehr unterschiedliche Menschen und Ansichten. Aber wir begegnen uns in Respekt, arbeiten zusammen für die Gemeinde und ihre Menschen und wissen: Die Vielfalt der politischen Strömungen sorgt für den guten Kompromiss.

Respekt für die Anderen, Respekt für die Gleichheit aller Menschen und gemeinsamer Einsatz für die Gestaltung unseres Gemeinwesens: Das sind die Zutaten, damit wir „Nie wieder“ praktisch und auf Dauer bewirken, in Ehringshausen und anderswo.

Respekt für Gleichheit und Vielfalt – dafür steht auch die europäische Einigung. Auch in unserer Europäischen Union lässt sich vieles kritisieren. Aber sie garantiert, dass wir in Europa weiter so leben können, wie es uns liegt und wie unsere besten Traditionen sind: In Vielfalt, in Frieden und in Demokratien. Man muss es so klar sagen: Wer Deutschland aus der EU führen will, schwächt auch unser Land und macht es anfällig für Attacken von denen, die mit Frieden, Vielfalt und Demokratie nichts im Sinn haben, ob sie nun in Moskau oder in Peking sitzen. Wollen wir uns wirklich diesen Despoten ausliefern?

Also: Respekt für Freiheit und Gleichheit, Gemeinsamkeit in Europa – das müssen wir Tag für Tag zusammen leben, damit „Nie wieder!“ wirklich gilt.

Tun wir uns also auch weiter zusammen so wie heute. Und deshalb sind wir auch zuversichtlich: Nie wieder – das können wir zusammen  bewirken und erreichen.

 

Aktuelle Artikel

Downloads

Kommunalpolitik