Wolfgang Schuster und Stimmen 2001 beim Neujahrsempfang

Veröffentlicht am 18.01.2012 in Kommunalpolitik

Wolfgang Schuster (am Pult)

Glockenklarer Gesang und klare Ansagen gab es beim Neujahrsempfang der Ehringshäuser SPD im kleinen Saal der Volkshalle. Rund 80 Gäste aus den Ehringshäuser Vereinen und der Kommunalpolitik, darunter Bürgermeister Jürgen Mock und Erster Beigeordneter Karl-Heinz Eckhardt (FWG), Vertreter der Fraktionen von CDU und Freien Wählern und Vertreterinnen und Vertreter der SPD-Nachbarortsvereine hatten sich eingefunden.

Stimmen 2001, der junge Chor des MGV Eintracht Ehringshausen unter Leitung von Anja Nell-Fey begeisterte das Publikum. Aus den angekündigten drei wurden angesichts der Forderungen nach Zugaben fünf Liedbeiträge. Ob „Griechischer Wein“ oder „Hit the road Jack“ – die Sängerinnen und Sänger gaben mit viel Spaß am Gesang alles und sorgten für einen gelungenen Einstieg. Im Anschluss widmete sich Landrat und SPD-Unterbezirkschef Wolfgang Schuster unter dem Motto „Zukunft gestalten statt Probleme verwalten“ aktuellen Zukunftsproblemen im Lahn-Dill-Kreis. Zuvor hatte Bürgermeister Jürgen Mock in seinem Grußwort die wesentlichen Ziele der Gemeinde im Jahr 2012 skizziert und war näher auf die Ortskernentwicklung in der Kerngemeinde, den Kinderbetreuungsausbau
Schuster knüpfte an das Lied vom griechischen Wein an und meinte, dass der Kampf gegen die Euroschuldenkrise allen Einsatz wert sei. „Nach der Pleite der Lehman-Bank in den USA sank die Wirtschaftsleistung im Lahn-Dill-Kreis im Jahr 2009 um 8,2%. Nicht auszudenken, was hier los wäre, wenn ein Eurostaat pleite geht,“ bekräftigte er. Auch im Haushalt des Kreises habe das tiefe Spuren hinterlassen, aus einem Überschuss 2009 sei ein millionenschwerer Fehlbetrag 2011 geworden.
Schwerpunkt der Überlegungen war in Schusters Beitrag die Sicherung wichtiger Infrastruktur auch in kleinen Orten. „Ohne Ehrenamt läuft nix,“ sagte Schuster und verwies darauf, dass laut Ehrenamtsmonitor die Menschen im Lahn-Dill-Kreis besonders stark engagiert seien. Schuster skizzierte die Folgen des demographischen Wandels mit Hinweis auf sinkenden Wohnraumbedarf. In einigen Jahrzehnten könnten im Kreisgebiet gut 7.000 Wohnungen leerstehen.
Schnelles Internet sei unverzichtbar. Die Privatisierung der Post sei nicht mit der Verpflichtung verbunden worden, wichtige Leistungen flächendeckend anzubieten. Folge sei Rosinenpickerei der Telekommunikationsbetreiber zum Nachteil des ländlichen Bereichs. Schuster lobte die Zusammenarbeit von 22 der 23 Städte und Gemeinden des Kreises mit dem Kreis und dem hessischen Wirtschaftsministerium. „Schnelles Internet kommt in jeden unserer Orte,“ bekräftigte Schuster und stellte große Investitionen in moderne Glasfasernetze in Aussicht. „Die Kommunen müssen in die Bresche springen. Handeln wir nicht, gibt es keine Firmenansiedlungen und werden Immobilien praktisch unverkäuflich,“ verdeutlichte der Landrat die möglichen Folgen von Unterlassungssünden in diesem Bereich.
Genauso springe der Kreis mit seiner Klinikgesellschaft in Lücken, die andere bei der Ärzteversorgung ließen. Die Versorgung der Bevölkerung in den kleineren Orten mit Hausärzten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf insbesondere für junge Ärztinnen gehe der Kreis tatkräftig an. „Längst sind unter jungen Ärzten Frauen in der Mehrheit, deswegen müssen wir die Arbeitsbedingungen grundlegend ändern,“ unterstrich Schuster.

 

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